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Photos (c) Renata Chueire
Welche Aggregatzustände kann Trauer annehmen? Welche Trauer wird in der Gesellschaft sichtbar? Welche Sichtweisen und Analysen unserer Gesellschaft ergeben sich, wenn man durch die Forschungsperspektive von Trauer auf sie schaut? Führt die angebliche Alternativlosigkeit des kapitalistischen Systems zu einem Zustand des gesellschaftlichen Trauerns, und wie wären mögliche Trauerprozesse beschreibbar? Ein transdisziplinäres Team von Philosophie über Musik bis zur Physik erforscht Szenarien der Trauer und erprobt dabei eine Methode kollaborativen Forschens.
Als vorläufig letzte Station ihrer Arbeit konstruieren die Künstler_innen und Wissenschaftler_innen eine temporäre Trauergedenkstätte: Sie öffnen dafür das Audioarchiv ihrer Experimente. Tonspuren transportieren stattgefundene Gespräche, aus Überbleibseln von Verständigung und Disput konstruieren sich neue Forschungsmomente. Zwischen Performance und Ton-Installation entsteht ein Spiel mit An- und Abwesenheiten, mit Vergangenheit und Gegenwart, mit Faktischem und Möglichem.
Kern der Forschung und der performativen Übersetzung ist der Umgang mit Aspekten der Trauer, die aus allen Disziplinen heraus behandelt werden können, wie etwa Organisation, Störung, Struktur, Raum und Zeit. Damit versucht Formen der Trauer undisziplinierte Bereiche des Wissens und Denkens zu betreten, die weder von den Maximen der einen noch der anderen Disziplin strukturiert werden.
Von und mit Vega Damm / Simon Heitz / Michaela Muchina / Jens Peters / Gregor Schulenburg Konzept/Leitung Elisa Müller Konzept/Dramaturgie Inga Schaub Konzept/Ausstattung Michaela Muchina Konzept/Sound Design Friederike Kenneweg Assistenz Lisa Hartke Produktionsleitung ehrliche Arbeit – freies Kulturbüro
Eine Produktion von müller***** in Kooperation mit Theaterdiscounter / UdK Berlin – Labor Theaterforschung / »Vielfalt der Wissensformen« (HU Berlin) Gefördert durch Hauptstadtkulturfonds / Otto Berg Bestattungen / von der Crowd finanziert über startnext Rahmenprogramm gefördert aus Mitteln der Humboldt-Universität zu Berlin im Rahmen der Exzellenz-Initiative von Bund und Ländern