Die Revolution lässt ihre Kinder verhungern

By muchina, Oktober 11, 2024

Schauspiel Köln, Orangerie Theater Köln, Theater Heidelberg 2022/ 2023

Ein theatrales Panoramabild über die Inszenierung von Geschichte(n) am Beispiel des Holodomor in der Ukraine 1932/33

 

Von und mit Oleksii Dorychevskyi, Stefko Hanushevsky, Anja Jazeschann, Stefan H. Kraft, Mariana Sadovska, Yasia Yenko (Spiel); Theresa Heussen (Produktionsleitung); Pavlo Jurov (Künstlerische Mitarbeit); Michaela Muchina (Bühne & Kostüm); Jürgen Kapitein (Licht); Valerij Lisac (Video & Live-Kamera); Jörg Ritzenhoff & Mariana Sadovska (Musik); Lea Goebel (Dramaturgie); Gemma Mathilda Heiden (Dramaturgieassistenz); Regina Bensch, Patricia Strövesand (Regieassistenz), Andrew Clarke (Übertitel/ PANTHEA)

Filmteam Ukraine Alina Gorlova (Video-Regie), Yarema Malashchuk, Khrystyna Lyzogub (Kamera); Volodymyr Cheppel (Drohne, Kamera, Fahrer), Pavlo Jurov (Leitung)

Spielfassung Ensemble
Künstlerische Leitung André Erlen, Stefan H. Kraft

 

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In den Jahren 1932/33 ereignete sich eine der größten humanitären Katastrophen des 20. Jahrhunderts: Der »Holodomor« (Mord durch Hunger) − ein wenig bekanntes Verbrechen der Sowjetunion in der Ukraine, bei dem mehrere Millionen Menschen verhungerten. Die Hungersnot war die Folge der Zerstörung der Landwirtschaft durch die erzwungene Kollektivierung. Die Regierung unter Stalin schaute zu, nutzte den Hunger, um den Widerstand der ukrainischen Bäuerinnen und Bauern zu brechen und die bolschewistische Macht in den Dörfern zu etablieren, während sie das Geschehen vor der Welt verbarg. Erst seit den 1990er-Jahren ist eine historische Forschung zum Holodomor möglich.

Die Performerinnen erzählen mithilfe von Zeuginnenaussagen, journalistischen Berichten sowie staatlichen Stellungnahmen gegen das Vergessen an. Inspiriert von sowjetischen Geschichtspanoramen erscheinen visuelle Kontexte aus Bildern und Zeitachsen, welche die politischen und persönlichen Hintergründe aufzeigen. Es entsteht ein theatrales Panoramabild, rhythmisiert durch elektronische Sounds und Live-Gesang, das die Manipulation von Geschichte erlebbar macht.

Photos  Ana Lukenda

© Eine Produktion von Futur3 – freies Theaterkollektiv Köln.
Koproduktionspartner: Schauspiel Köln und Orangerie Theater, Köln.
In Zusammenarbeit mit Freihandelszone – Ensemblenetzwerk Köln.
Mit freundlicher Unterstützung von: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Kulturamt der Stadt Köln, Kunststiftung NRW und Ukrainian Institute