Das Bullauge zum Teltowkanal

Das Bullauge zum Teltowkanal ist eine ortsspezifische Installation. Sie verbindet ein „Bullaugen-Objekt“ mit einer Audioinstallation. Dafür wurde die Stichkanalbrücke auf der westlichen Uferseite des Teltowkanals ausgewählt. Auf der Fußgängerbrücke ist ein Turm aus Plexiglas installiert, die den Passanten dazu einlädt, sich mit der Geschichte und Umgebung des Teltowkanals in Beziehung zu setzen. Der Turm ist ein architektonisches Zitat von der von Karl Friedrich Schinkel restaurierten St. Andreaskirche in Teltow und dient hier als Haltepunkt und Aussichtsmoment. Durch ein Bullauge sieht man einen Ausschnitt des Teltowkanals und hört Textpassagen, die aus Interviews auf der Brücke mit Bewohnern aus Teltow und Zehlendorf entstanden sind. Die Kernfragen dieser Interviews sind: Wie weit können wir von hier in die Vergangenheit des Teltowkanals blicken? Wie können wir die Trennung zwischen dem ehemaligen Osten und Westen auflösen? Wie können wir aus historischen Ereignissen neue Brücken bauen?

Interview # 1
mit
Peter Jaeckel, dem Vorsitzenden des Heimatvereins e.V. Teltow am 22.01.16

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PJ:

Ich sehe die Festschrift der Eröffnung des Teltowkanals in 1906. Wie der Bau abgelaufen ist und mit welchen Problemen er verbunden war, auch mit der Unterbringung der Menschen. Es waren ja Menschen aus ganz Europa, die den Kanal gebaut haben, aus Kroatien, Polen, Italien und sonst woher. Viele Namen in Teltow stammen noch aus dieser Zeit. All diese Menschen fallen mir ein, wenn ich auf den Kanal blicke (…) Zweifellos könnte es mehr Brücken geben. Die alten Brücken, die nicht mehr existieren, könnten wieder belebt werden. Wir haben aber die Kanalaue und die Brücke an der Knesebeckbrücke, die sehr viel genutzt wird. Es ist eine Wohltat zu sehen, was dort wieder unterwegs ist. Wie Sportler zügig über die Brücke laufen, während die Patienten aus der Rehaklinik langsam ihren Spaziergang machen. Dadurch bekommen wir unmittelbar einen Eindruck unserer engen Verbindung. (…) Wir haben 750 Jahre Teltow gefeiert und Menschen aus aller Welt, viele Gelegenheiten geboten, Teltow zu erleben. Ein Theaterstück , das immer noch hier spielt. Schüler, die in unserem Archiv gegraben haben und Teltow Geschichte geschrieben haben. Einen Umzug, an welchem ich körperlich nicht beteiligt war, wo ich aber geistig vieles wieder erkennen konnte. Da ist schon was geschehen…

 

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Mit freundlicher Unterstützung der Heimatvereine Teltow und Zehlendorf sowie der Performance-Künstlerin Nathalie Fari, Expertin auf dem Gebiet “Site Specific Performance” und sozial engagierte Kunstprojekte

www.heimatverein.teltow.de / www.heimatmuseum-zehlendorf.de

www.atelierobraviva.org